Wichtige Zukunftskompetenzen
– Glücksmomente und die Pausenkompetenz
Schon länger beschäftigt mich der Gedanke zu dem Thema Glücksempfinden zu schreiben. Wann ist man eigentlich glücklich bzw. bezeichnet sich so? Und was benötigt es, um dem Glück in seinem Leben Einlass zu gewähren? Oder vielleicht in anderer Form – wann ist man zufrieden und kann die glücklichen Momente zulassen? Ich möchte hier aus meiner Arbeit mit Menschen ein paar Erkenntnisse teilen und bin gespannt auf Eure Reaktionen.
Glücksmomente im Business bewusst wahrnehmen
Eine wichtige Zutat, um Glücksmomente in großer Anzahl erleben zu können, ist die Zufriedenheit mit der Arbeit, die Sie gerade machen. Im Rückblick habe ich festgestellt, wenn sich zu viel Routine eingeschlichen hatte oder sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert hatten, entstand in mir eine Unzufriedenheit. Diese konnte ich im ersten Moment nicht einordnen. Sobald ich diese aber ernst genommen und eine Entscheidung, getroffen hatte, entstanden die nächsten logischen Schritte. Selbstredend war dieser Weg oftmals mit Hindernissen und Rückschlägen gepflastert, aber zum Glück konnte ich die kleinen „Zufälle“ zu lassen. Somit war ich manchmal am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, um den für mich richtigen Menschen zu treffen, der mich bei Veränderungen unterstützen konnte.
Kleiner Exkurs – ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle, sondern eher an die Fähigkeit mit „offenen Herzen und Ohren“ durchs Leben zu gehen und somit dem Zufall oder eher dem Glück eine Chance zu geben. Dies wird mit dem Begriff von „Serendipity“ erläutert, also dem „glücklichen Zufall“ eine Chance zu geben. Die Auseinandersetzung damit kann ich sehr ans Herz legen. („The Serendipity Factor“ oder „Erfolgsfaktor Zufall“ von Prof. Dr. Christian Busch)
Dankbarkeit als Schlüsselkompetenz
Aber wieder zurück zum Thema – Glückskompetenz. Schon während meiner Anstellung in einem international tätigen Unternehmen entstand diese tiefe Dankbarkeit, für all das was ich ausprobieren durfte, wenn mir „mal wieder langweilig“ war. Natürlich ist mir das nicht einfach so in meinen Schoß gefallen. Ich musste manches Mal jemanden ordentlich auf den Nerv gehen, um zum Zug zu kommen. Spanenderweise muss ich eingestehen, dass ich im Nachhinein sogar dankbar bin, wenn etwas nicht geklappt hat. Denn oftmals hat das Sinn gemacht, um meine berufliche Weiterentwicklung zu befördern.
Nun möchte ich auf keinen Fall einfach behaupten, seien Sie dankbar und alles wird gut. Nein, das würde nicht ausreichen, aber dies stellt eine große Schlüsselkompetenz für das Zurechtkommen in einer deutlich unsicheren Welt dar und stärkt die Wahrnehmung von Glücksmomenten.
Mein persönlicher „Magic moment“ in Mediationen
Ein Beispiel aus meiner Tätigkeit als Mediatorin. In Vorgesprächen hatte ich die Aussage, dass die Klientinnen sich nicht vorstellen könnten mit der Kollegin überhaupt an einen Tisch oder in einem Raum zu sitzen. Auch der gemeinsame Weg in mein Büro für die Mediation wurde als problematisch bezeichnet. Nachdem den Beteiligten deutlich gemacht wurde, dass die Mediation ergebnisoffen, sowie nur mit der Bereitschaft von Ihnen stattfinden könnte, wurde dann doch die Entscheidung getroffen das Wagnis einzugehen und wir haben den Termin so gelegt, dass die Hindernisse umschifft werden konnten.
Zu Beginn des Gespräches war es so, dass die Betroffenen sich nicht in die Augen schauen konnten. Nach einer Zeit meiner „Übersetzung“ und des Vermittelns ist es dann passiert, die Parteien konnten sich wieder offen in die Augen schauen und miteinander reden.
Das ist mein ganz persönlicher Glücksmoment, für den ich immer sehr dankbar bin. Den Klienten wird dies meist erst im Nachhinein bewusst oder vielleicht auch nie, aber hier weiß ich, warum ich mit Herzblut diese doch sehr fordernde Tätigkeit mache. Oftmals liegt noch ein weiter Weg vor uns, aber mindestens ein erster Meilenstein der Klärung ist gelungen.
Sich Zeit für sich und seine Belange nehmen – und zwar bewusst
Ein weiterer Aspekt um glücklich zu sein, ist es sich Pausen zu nehmen. Dies ist gerade in stressigen Situationen eine echte Herausforderung. Gerade wenn die Aufgaben einem über den Kopf wachsen, ist es besonders wichtig sich geeignete Auszeiten zu nehmen.
Als junge Führungskraft habe ich meinen Mitarbeitenden hier leider falsche Signale gesendet, in dem meine kurzen Kaffeezeiten die einzigen Pausen waren, die ich mir gegönnt habe. Dies habe ich im Laufe meiner Berufstätigkeit deutlich angepasst. Ich muss zwar manchmal meine „Termine mit mir“ im Kalender nach außen verteidigen, aber ich merke seit ich mir beispielsweise eine gute Mittagspause gönne, bin ich am Abend zufriedener und kann viel leichter das kleine Glück dazwischen sehen.
Diese Kompetenz halte ich gerade in den Zeiten von Multikrisen, die uns in Schach halten, als eine der Zukunftskompetenzen schlechthin. Nur wer satt ist und zwar im physischen, wie auch psychischen Sinne, ist in seiner Mitte und kann seine Aufgabe erfolgsversprechend erledigen. Das erhöht wieder die kleinen Glücksmomente, wie nette Begegnungen auf dem Weg von Kunde A zum Kunde B.
Anekdote einer Begegnung, die die vorherige Anstrengung relativiert
Und hier noch eine kleine Begegnung nach einem sehr anstrengenden Tag im Zug, in dem ich die Termine am Laptop nachbearbeitet habe.
„So schnell wie Sie tippen, könnten Sie sicherlich leicht Klavier lernen. Was hält Sie davon ab?“ Ich vermute, ich hatte den Mitfahrer eigentlich genervt, weil ich so „laut“ und schnell getippt hatte. „Meine Antwort lautete: „Tja, so ein Laptop ist einfach leichter als so ein Klavier.“ Danach habe ich meine Arbeit beendet und ruhen lassen. Wir führten noch ein anregendes Gespräch bis München.
Abschließend möchte ich noch auf einen dazu passenden Kinofilm hinweisen, denn auch der hat mich in letzter Zeit beeindruckt und entspricht genau dem Denken, welches ich hier vertrete. Der Film heißt „Es sind die kleinen Dinge im Leben“
Hier noch ein paar weiterführende Links:
- https://www.her-career.com/serendipity-ungeahnte-moeglichkeiten-des-gluecklichen-zufalls/
- https://www.andrea-hoetger.de/blog/69-pausendisziplin
- https://www.linkedin.com/posts/elena-mertel_newwork-coaching-mentalhealth-activity-7196773622294659072-Ifa-?utm_source=share&utm_medium=member_android
Ich freue mich von Ihnen zu hören und Ihre Gedanken zu dem Thema Glücksmomente und Pausenkompetenz. Gerne einfach anrufen – 0175-416196 oder lassen sie uns auf einen virtuellen Kaffee treffen.